Lebenszeugnis

Ich bin in einem christlichen Elternhaus aufgewachsen und besuchte von klein auf eine Gemeinde. Dort hörte ich Gottes Wort, aber selbst glaubte ich nicht. Mit den Jungs aus dem Dorf spielte ich Fußball, rauchte, trank Alkohol und feierte Partys. Schul- und Berufsausbildung ließ ich sein, dass brauchte ich nicht.

Ich probierte verschiedene Drogen aus, die ein Gefühl der Freude und des Glücks in mir auslösten. Davon wollte ich mehr, das brauchte ich.

Um mir das leisten zu können, begann ich schließlich zu stehlen, ich verkaufte Drogen, brachte Falschgeld unter die Leute. Ich fühlte mich gut. Ich konnte mir vieles leisten, bekam Anerkennung, mein Selbstbewusstsein wuchs, ich meinte schon eine Person mit Anerkennungsanspruch zu sein.

Die Beziehung aber zu meinen Eltern war kaputt. Ich begann bald innerlich nur noch leerer, ausgebrannt, ohne Spaß zu sein. Ich hatte nun einiges angesammelt, die Sucht, mit körperlichen Leiden geistiger Verwirrung. Es war ein erbärmlicher Zustand. Ich fühlte mich nicht gut – ich war ohne Hoffnung.

In einem Teufelskreis laufend, aber nicht erkennend, wie viele in der Szene, dass dies einer so gewollt hat, der Teufel. Das Teuflische erkannte ich, aber den Teufel nicht. Aber was ich vom Elternhaus wusste war, das „Beten“ zu dem Herrn Jesus meiner Eltern helfen könnte. So betete ich in meiner Hoffnungslosigkeit: „Herr Jesus, wenn du aus mir einen anderen Menschen machen kannst, dann tu es bitte.“

Nur 14 Tage später saß ich im Gefängnis in Untersuchungshaft. Die Hilfe des Herrn Jesus!?

Dort dachte ich viel nach. Ich wusste, dass ich zu Gott umkehren musste, deshalb bat ich ihn um Hilfe. Nach vier Wochen U-Haft wurde ich zunächst entlassen. Von da an besuchte ich jeden Sonntag einen Gottesdienst. Ich hörte, dass Gott gerecht, ich aber ungerecht bin, und dass sein Urteil über mein Leben ewige Verdammnis bedeutet. Aber ich hörte, dass Gott mich sucht und sein Sohn am Kreuz für meine Sünden starb, damit mir vergeben werden könnte. Ich bat den Herrn Jesus mich anzunehmen, mir zu vergeben. Bis heute darf ich seine vergebende und verändernde Liebe erfahren.

Am 6. Juni 2005 kam ich dann für 3 Jahre und 3 Monate ins Gefängnis. Ein Jahr und 6 Monate später beantragte ich meine frühzeitige Entlassung, die abgelehnt wurde, weil ich noch kein Geständnis abgelegt hatte. Verborgene Schuld muss offenbar werden und Gott, mein Herr, ließ keinen Zweifel daran, dass dies ans Licht muss. Obwohl ich vor Gott und Menschen meine Schuld bekannt, um Vergebung gebeten und Schulden bezahlt hatte, hatte ich vor Gericht geschwiegen. Die Bibel sagt, dass Gott Licht ist und nur die Wahrheit uns frei macht. Deshalb bekannte ich alles, und Gott führte es so, dass der Staatsanwalt keine weitere Anklage erhob und ich frühzeitig aus der Haft entlassen wurde.

Ich bin ein wahrhaft begnadigter Sünder durch einen gnädigen Gott.

Jonathan Özyürek