Über Salomo, ein Mann, den Gott zum König über Israel einsetzte, wurde gesagt, dass seine Weisheit und Reichtum größer war als alle Könige auf Erden. Die Bibel bezeugt uns, dass Salomo weiser war, als alle Menschen auf Erden (1 Kön. 5,9-14). Alle Könige auf Erden suchten Salomos Gegenwart, um seine Weisheit zu hören (2 Chr. 9,23). Woher kam seine Weisheit? Salomo suchte im Bewusstsein seiner eigenen Unzulänglichkeit bei Gott nach Weisheit. Sein Sohn Rehabeam, war ein Jahr alt, als er König über Israel wurde. Wie sah der erwachsene König und Vater sich selbst? Er sah sich wie einen kleinen Jungen, der nicht aus- noch einzugehen weis (1 Kön. 3,7). Seine Sicht über sich selbst war wie ein Blick vom Fensterplatz eines Flugzeugs, das gerade eine Flughöhe erreicht hat, aus der die Menschen auf der Erde winzig aussehen. Das war das Selbstbild eines Königs, der gerade über ein großes Volk eingesetzt wurde, um zu regieren. In dieser Geisteshaltung blickte Salomo im Glauben zu seinem himmlischen Vater, dem Gott Israels (2 Sam. 7,14). Er bittet ihn um ein verständiges Herz, das fähig ist, zwischen Gut und Böse zu unterscheiden und gerechte Entscheidungen zu treffen (1 Kön. 3,9a). Gott in seiner väterlichen Liebe erfüllte seine Bitte und wurde die Quelle seiner Weisheit. Die beste Voraussetzung, um weise zu werden, ist zu erkennen, dass in uns keine Weisheit ist. Aber außerhalb von uns das Wort Gottes, die unerschöpfliche Quelle der Weisheit ist. Salomo ist einer von mehreren Autoren, die das Buch der Sprüche verfasst haben. Der Begriff „Furcht des HERRN“ bildet einen Rahmen im Buch. Wir finden ihn am Anfang (Spr. 1,7) am Ende der ersten Sammlung (Spr. 9,10) und zum Schluss des Buches (Spr. 31,30). Die tugendhafte Frau in (Spr. 31,10-31) zeigt uns ihren edlen Charakter. Dieser Schlüssel, der die Tür zur Weisheit öffnet, wird uns im folgenden Vers gegeben, wo wir darüber belehrt werden, was der Weisheit Anfang ist.
Spr. 1,7
Die Furcht des HERRN ist der Anfang der Erkenntnis, nur Toren verachten Weisheit und Zucht.
Die erste Vershälfte impliziert eine Person, die Erkenntnis erlangen möchte. Im Gegensatz dazu verachten Toren Weisheit und Zucht. Dieses Wortpaar ist eine gleichwertige Parallele für ein Leben in der „Furcht des HERRN“. Was bedeutet und beinhaltet der Begriff „Furcht des HERRN?“ Ehrfurcht und höchsten Respekt vor dem Gott der Bibel durch eine vertraute Beziehung zu seinem Sohn, Jesus Christus. Diese Ehrfurcht bestimmt das Leben in einer Weise, die mit Gott im Alltag rechnet und das Böse meidet. Ich möchte das mit einem Beispiel verdeutlichen.
Du stehst im Supermarkt an der Kasse und zahlst. Während du die Lebensmittel ins Auto räumst und über den Bezahlvorgang nachdenkst, stellst du fest, dass die Kassiererin dir unbewusst zwanzig Euro zu viel herausgegeben hat.
Wie reagierst du? Rechnest du mit Gott in dieser Situation? Oder blickst du zur Frau an der Kasse, der nichts auffiel, und freust dich über das fremde Geld? Wahre Gottesfurcht rechnet in dieser Situation mit Gott und gibt das Geld dem Eigentümer zurück. Gottesfurcht, die das Leben nach Gottes Willen ändert, ist der Anfang der Erkenntnis. Im Gegensatz dazu verachten Toren „Weisheit und Zucht.“ Was bedeutet dieses Wortpaar? Der Weise erlangt durch die Bibel, die Fähigkeit zu unterscheiden, zwischen Gerechtigkeit und Ungerechtigkeit, Recht und Unrecht, Aufrichtigkeit und Unaufrichtigkeit, um zur rechten Zeit die richtigen Entscheidungen zu treffen (Spr. 1,3). In der Zucht wird der Weise durch biblische Unterweisung, Zurechtweisung und Warnung in väterlicher Liebe erzogen, um charakterliche Veränderung zu erfahren. Wir können das Wortpaar „Weisheit und Zucht“ wie folgt definieren:
„Gottes Willen anerkennen und tun, um weise zu werden.“
Warum verachten Toren Gottes Weisheit und Zucht? Der Grund ist in ihrem Charakter. Wie ist der Tor? Der Tor vertraut auf sein eigenes Herz, seine Weisheit, seinen Rat und seine Kraft. Er ist zufrieden mit sich selbst und vertraut auf seinen Verdienst, seine Gerechtigkeit und seine gute Meinung, die er von sich selbst hat. Wer dies tut, vertraut auf die trügerischste und bösartigste Quelle dieser Welt, das Herz des Menschen (Jer. 17,9).
Aber Gottes Weisheit ruft auf der Straße, den Marktplätzen, in der Stadt, an der Kreuzung, an öffentlichen Plätzen. Sie ruft zu Jesus Christus, in dem alle Schätze der Weisheit und Erkenntnis verborgen sind (Kol. 2,3). Sie ruft alle, die mühselig und Beladen sind. Kommt! Kehrt um zu mir! Diese Worte hörte ein Mann, dessen Geschichte ich zum Abschluss erzählen möchte:
Ein Mann wurde gegen seinen Willen durch den persönlichen Einfluss eines Freundes in die Versammlung geführt. Es wurde gerade folgender Refrain gesungen:
Komm! Oh, komm zu mir!
Komm! Oh, komm zu mir!
Erschöpft und schwer beladen!
Oh, komm zu mir!
Hinterher sagte der Mann: Er habe noch nie so viele Toren zusammen gesehen. Die Vorstellung, dass eine Reihe von Männern dort stand und sang, „Komm! Komm! Komm!“ war töricht in seinen Augen. Als er zu Hause war, bekam er dieses kurze Wort nicht aus seinem Kopf. Es kam immer wieder zurück. Er ging in eine Kneipe, bestellt sich Whisky und wollte dieses Wort ertränken. Aber er konnte nicht, es kam immer wieder zurück. Er ging in eine andere Kneipe und trank noch etwas Whisky, aber die Worte klingelten immer wieder in seinen Ohren. Komm! Komm! Komm! Er sagte zu sich selbst: Was bin ich für ein Tor, das ich mich auf diese Weise beunruhigen lasse! Er ging in die nächste Kneipe, trank noch ein Whisky und ging nach Hause. Er legt sich ins Bett und konnte nicht schlafen. Es schien, als ob das Kissen selbst ihm ins Ohr flüsterte: Komm! Komm! Komm! Er begann sich zu ärgern und sagte: Was war ich doch für ein Tor, das ich zu dieser Versammlung ging. Er stand auf, nahm das Gesangbuch, fand das Lied und las es durch. „So ein Unsinn!“ sagte er zu sich selbst. Dies war das Urteil eines vernünftigen Menschen, der beunruhigt über einen Refrain, nicht schlafen konnte. Er zündete das Gesangbuch an. Aber das kurze Wort „Komm!“ in seinen Ohren verbrannte nicht. Er erklärte, dass er nie wieder in die Versammlung gehen würde. Aber am nächsten Abend kam er wieder. Als er dort ankam, wurde gerade dasselbe Lied gesungen. Er sagte zu sich selbst, das ist wieder diese elende alte Hymne. Was bin ich für ein Tor, das ich wieder hierhergekommen bin! Aber er kam wieder, bis er eines Tages in der Versammlung aufstand, sein neues Gesangbuch aus der Tasche zog, es öffnete und über dieses Lied sagte: Ich denke, dass diese Hymne, die Süßeste und Beste ist, die ich jemals gehört habe. Gott gebrauchte sie zur Rettung meiner Seele. Obwohl es gerade diese Hymne war, die ich verachtete.